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Be part of the art

Christel Haag

Künstlerin aus München, Deutschland

Christel Haag ist Autodidaktin, die schon als Kind gern gemalt und gezeichnet hat. „Malen ist ein wunderbares Ventil, um Gefühle auszudrücken, die sich nicht in Worte fassen lassen“, sagt die Münchnerin.

 
„Ein Leben ohne Farben – undenkbar“

Impressionen

 

Alle Fotografien von Miu Reck, www.miureck.com

Interview

Erzähl mal ein bisschen von deinem Werdegang, wie du zur Kunst gekommen bist.

Schon als Kind habe ich gern gemalt und gezeichnet. Das blieb auch die ganze Schulzeit so. Allerdings entschied ich mich für einen anderen Studiengang. Während des Studiums und auch in den ersten Jahren der Berufstätigkeit habe ich nicht gemalt. Anderes stand für mich im Vordergrund. Vor 15 Jahren wurde der Wunsch, mich kreativ auszudrücken, so stark, dass ich wieder mit dem Malen begann. Am Anfang belegte ich Kurse im In- und Ausland, um mich mit unterschiedlichen Techniken vertraut zu machen und das herauszufiltern, was mir und meiner Art mich auszudrücken am besten entspricht. Inzwischen ist das Malen ein ganz wesentlicher Bestandteil von mir und damit von meinem Leben.

Du bist beruflich viel gereist – Italien, Schottland, Schweden, Australien, Neuseeland, Singapur, Hongkong und Indien nennst du als Stationen. Welches Land hat dich künstlerisch am meisten geprägt?

Zu der Zeit, als ich die meisten dieser Länder bereist oder dort gelebt habe, hatte ich noch nicht wieder begonnen zu malen. Doch ich bin überzeugt, dass alles, was ich erlebt und gesehen habe, mich nicht nur zu dem Menschen gemacht hat, der ich heute bin, sondern somit auch auf die eine oder andere Weise in meine Kunst einfließt. Manchmal setze ich die Eindrücke einer Auslandsreise allerdings auch direkt im Anschluss um. So war es nach einem Aufenthalt auf Malta. Im Anschluss daran entstand eine ganze Serie, ich glaube von 14 oder 15 Bildern.

Wie hat sich deine Kunst insgesamt entwickelt?

Mir war von Anfang an wichtig, auszuprobieren: mit Farben und Formen. Mit Pinsel, mit Rakel, mit Stoff, mit Papier, mit Leinwand, mit Sand, mit Pigmenten. Alles, was mir einfiel, probierte ich aus. Wenn ich durch das Werk eines anderen Künstlers inspiriert wurde, arbeitete ich mit dieser Technik. Ohne jedoch für lange Zeit nur dabei zu bleiben. So habe ich im Laufe der Jahre eine Art „Klaviatur“, ein Repertoire an verschiedenen Techniken entwickelt, die ich in einem Bild zusammenwirken lassen kann, wenn ich das möchte. Entwickelt hat sich mein Stil, Farben zu kombinieren, Formen zu wählen und ein typischer Pinselstrich, egal welche Technik oder Techniken ich verwende.

Hast du künstlerische Vorbilder, die deine Arbeit beeinflussen?

Die habe ich nicht. Ich habe schon immer Bilder, Gemälde gemocht. In meiner Studentenbude hingen ganz, ganz viele Drucke von Expressionisten und Impressionisten. Es fehlte noch, dass ich auch welche an die Decke gehängt hätte. Ich bin auch während meines Studiums und danach liebend gern in Ausstellungen gegangen. Farbintensive Explosionen haben mich dabei am meisten fasziniert. Sicherlich haben mich all die Kunstwerke, die ich gesehen habe, bewusst oder unbewusst beeinflusst – doch nicht im Sinne von konkreten Vorbildern.

Wie und womit arbeitest du am liebsten?

Ich arbeite fast ausschließlich mit Acrylfarben und auf Leinwand. Zum Farbauftrag benutze ich meistens Pinsel in unterschiedlicher Stärke, jedoch auch Rakel, Spachtel, Baumwolllappen oder meine Hände.

Bitte beschreibe uns dein Verhältnis zu Farben.

Ich liebe Farben. In der Natur, in Bildern. Ich liebe das Zusammenspiel von Farben. Wie sie ineinanderfließen, sich kontrastieren, aneinanderschmiegen, sich anziehen oder schwer nebeneinander bestehen können. Ein Leben ohne Farben – undenkbar.

Wenn du jemandem in nur einem Satz deine Kunst beschreiben müsstest, was würdest du sagen?

Farbenfrohe, ausdrucksstarke, abstrakte, energievolle und gute Laune machende Acrylbilder.

Welche Grundvoraussetzungen brauchst du, um künstlerisch tätig zu sein?

Einen Platz zum Malen, meistens ein größerer Tisch, Farben, Pinsel, Wasser, eine Leinwand und – Licht. Das sind die äußeren Voraussetzungen. Und ich brauche den inneren Drang, jetzt malen zu wollen. Ich sage manchmal, das Bild will jetzt gemalt werden. Es will in die Welt. Und dann kann es passieren, dass sich das Bild wie von selbst malt. Es kann aber genauso gut sein, dass ich um das Bild, mit dem Bild „kämpfe“. Manche dieser Bilder übermale ich nach ein paar Tagen oder auch Wochen. Oder ich ergänze nur hier und da ein bisschen Pink oder Orange oder Weiß, bis ich fühle und sehe, so kann es bleiben.

In einer Bildbeschreibung hier auf ARTvergnuegen hast du geschrieben: Manchmal ist es einfach Zeit für Spaß. Welche Emotionen treiben deine Kunst an? Und welche am besten?

Malen ist für mich verbunden mit Freude, Freude am Malen, am Tun, am Erschaffen von etwas, das es so noch nie gegeben hat. Die reine Freude am Leben und die Vielfalt und Schönheit der Natur sind ein wesentlicher Antrieb für mich. Wenn ich dann während des Malens in den viel zitierten Flow komme, passiert etwas Wunderbares. Das Bild fließt wie von selbst. Zeit und Raum sind vergessen. Nur das reine Tun zählt. Ich greife jedoch auch zu Farben, Pinsel und Leinwand, wenn ich gerade wieder eine erschreckende Meldung in den Nachrichten gehört habe oder mich private Sorgen plagen. Malen ist ein wunderbares Ventil, um Gefühle auszudrücken, die sich nicht in Worte fassen lassen.

Du gibst deinen Bildern ganz konkrete Namen, auf Deutsch oder Englisch. Wie wichtig ist dir der Name?

Nach den Titeln werde ich häufig gefragt. Und auch, wie ich auf bestimmte Titel komme. Mir fallen die Titel ganz spontan ein. Es kann eine bestimmte Linie, eine Farbkombination oder etwas anderes im Bild sein, das in mir eine Assoziation auslöst. Ich denke nicht lange darüber nach, sondern lasse es bei dem Titel, der sich spontan einstellt. Wichtig sind mir die Titel meiner Bilder insofern, als ich es nicht bei „o. T.“ belassen möchte. Auch der Titel kann viel über den Künstler und sein Verhältnis zu dem Bild aussagen.

Wann ist ein Bild fertig?

Das ist eine ganz schwierige Angelegenheit. Bei manchen Bildern ist das ganz klar. Sie sind wie aus einem Guss. Doch bei den meisten Bildern ist das nicht der Fall. Ich gebe zu, dass ich schon manches Bild „totgemalt“ habe. Das ist ganz schnell passiert. Noch ein bisschen Farbe hier und da – und schon kann es zu viel sein. Ich glaube, es war Gerhard Richter, der in einem Interview gesagt hat, dass er ein Bild einige Wochen stehen lässt, ohne danach zu schauen, es dann wieder betrachtet und entscheidet, ob es fertig ist. Mir fällt dieses Warten schwer. Ich arbeite daran.

Fällt es dir leicht, dich von deinen Bildern zu trennen?

Inzwischen schon. Denn ich habe von den Menschen, die Bilder von mir gekauft haben und damit leben, ein so positives Feedback erhalten, dass ich sogar auch die für mich ganz besonderen Bilder loslassen kann. Meine Bilder sind für mich so etwas wie meine Kinder. Und wie man Kinder gehen lassen sollte, lasse ich auch meine Bilder – früher oder manchmal auch etwas später – los. Nur dann können sie anderen Menschen Freude schenken, nicht wenn sie bei mir im Regal stehen. Und für mich als Künstlerin ist das ein schöner Gedanke, dass meine Bilder geliebt und wertgeschätzt werden und sich Menschen jeden Tag daran erfreuen.

Wie viel bedeutet es dir, was andere über deine Werke denken und fühlen?

Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, es hat keine Bedeutung für mich. Als Künstler, egal ob als Maler, Schriftsteller, Komponist gibst du dein Innerstes preis. Du öffnest deine Seele. Anders geht es gar nicht. Ich lasse meine Gefühle in meine Bilder fließen, ganz authentisch und ohne Wenn und Aber. Und wenn ich dann damit Menschen berühre, dann ist das super.

Welche Kunst hängt bei dir zu Hause?

Es hängen viele meiner Bilder an den Wänden. Einige seit dem Einzug unverändert. Häufig tausche ich die Bilder allerdings aus. Denn die neu gemalten Bilder hänge ich immer auf. Ich will sie betrachten, um dann zu entscheiden, ob sie so bleiben oder ob ich noch weiter daran arbeite. Es hängen auch etliche Bilder von anderen Künstlern und Künstlerinnen in meiner Wohnung. So das Bild einer schwedischen Malerin, das ich vor über 20 Jahren gekauft habe oder zwei große Batikarbeiten von Künstlern aus Bali.

Was tust du, wenn du keine Kunst machst?

Ich gehe gern ins Kino, in Ausstellungen, zu Konzerten. Ich reise gern, mag gutes Essen, halte mich gern in der Natur auf, lese immer zumindest ein Buch, gehe gern in den Zoo, in botanische Gärten, treffe mich mit Freunden. Das Organisieren von Ausstellungen, die Pflege meiner Internetportale, der Austausch mit Künstlern weltweit auf Facebook oder Instagram, also das ganze „Marketing“ rund um meine Kunst nehmen aber schon einen Großteil meiner Zeit in Anspruch.

Wohin geht deine künstlerische Reise als Nächstes?

Malen – malen – malen. Ich kann nicht anders, ich werde weiter malen. Es sind noch viele Bilder in mir, die gemalt werden wollen.

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