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Be part of the art

NPR Kappenstein

aus Köln, Deutschland

NPR Kappenstein ist, wie er sagt, künstlerisch sozialisiert worden. Schon in der Schule verwirklichte er sich mit dem Tipp-Ex-Pinsel an den Wänden. Heute zeichnet und malt er neben Studium und Job auf sehr vielseitige Arten – und sieht seine Werke als ein Teil seiner Persönlichkeit. „Es wird ein Moment meines Lebens auf einem Bild eingefroren“, erklärt er.

 
„Jedes meiner Kunstwerke ist ein Teil meiner Persönlichkeit.“

Impressionen

 

Alle Fotografien von Sigrun Strangmann, www.sigrunstrangmann.com

Interview

Liegt Kunst bei dir in der Familie?

Meine Mutter malt gerne Aquarelle und produziert Kleider aus Recycling-Kunst. Mein Papa schreibt Gedichte. Mein Bruder ist Berufsmusiker. Zusammen haben wir ein Buch zum Thema Demenz herausgebracht. Es trägt den Titel „Nach Hause“. Es werden Geschichten erzählt, die aus der Erfahrung mit demenzkranken Menschen stammen. Mein Vater schrieb den Text, mein Bruder vertonte die Lesungen dazu. Meine Mutter malte Aquarelle zu den Texten und ich habe das Buchcover gemalt sowie ein Porträt meiner Urgroßmutter.

Wie bist du zur Kunst gekommen?

Ich wurde kreativ sozialisiert. Ich sog jeden Eindruck wie ein Schwamm auf. So auch in der Kunst. Ich begeisterte mich früh für Graffiti und Subkulturen. Bei meinem ersten Berlinbesuch war ich überzeugt: Graffiti möchte ich auch machen. Da war ich etwa 10 Jahre alt.

Gibt es ein Erlebnis, das dich und deine Kunst besonders geprägt hat?

Meine erste Ausstellung war für mich sehr prägend. Ich hatte nicht mit einer so enormen Resonanz gerechnet.

Machst du noch Graffiti? Oder ist das Kapitel abgeschlossen?

Graffiti finde ich immer noch eine sehr ehrliche und direkte Art, sich auszudrücken. Ich schaue mir gerne besprühte Wände an. Das Kapitel wird nie abgeschlossen sein, es ist ein Teil von mir.

Ist Graffiti eigentlich die perfekte Einstiegsdroge in die Kunst?

Graffiti kann eine Einstiegsdroge sein. Allerdings denke ich aber, dass es in einem selbst drin ist, ob man Kunst macht oder sich kreativ ausdrücken oder sich verwirklichen möchte. Wenn das Bedürfnis ständig da ist und man nicht mehr ohne kann, dann ist man wie ein Junkie. Ich bin definitiv einer.

Wie hat sich deine Kunst entwickelt?

Angefangen hat meine Kunst im Hausaufgabenheft und auf Tischen in der Grundschule. Ich kann mich daran erinnern, dass ich mit einem Tipp-Ex-Pinsel unser schönes altes Schulgebäude bemalt habe. Später malte ich Graffiti. Heute versuche ich stets, mir neue Sachen auszusuchen und das, was ich mich fasziniert oder was ich lernen möchte, mitzunehmen. Ich zeichne jeden Tag und arbeite an meinen Fertigkeiten. Die Reise wird nie am Ziel sein. Ich male gerne spontan, realistisch und vielseitig. Die Materialauswahl ergibt sich oft spontan. Mal ist es ein Ölbild, mal nur eine Zeichnung mit dem Fineliner, mal ein Graffiti. Es kommt auch vor, dass ich alles miteinander verbinde. Ich finde, einen Künstler macht nicht das Material oder die Technik aus. Die Kunst ist für mich der Gedanke. Jedes meiner Kunstwerke ist ein Teil meiner Persönlichkeit. Es wird ein Moment meines Lebens auf einem Bild eingefroren. Ich habe eine Menge gelernt in den letzten vier Jahren. Über mich und über Kunst.

Hast du eine Lieblingstechnik und ein Lieblingsmaterial?

Ich zeichne ungern mit Bleistift vor. Am liebsten lege ich sofort los. Manchmal mit Acryl, manchmal mit Wachs oder auch mit einem dünnen Fineliner. Ich finde es beeindruckend, auf schnelle Art und Weise etwas möglichst Klares und Realistisches zu zeichnen. Teilweise gefällt mir eine Spontanzeichnung so gut, dass ich sie so lasse, statt weiter daran zu arbeiten. Jedes Material hat seinen eigenen Charme. Oft zeichne ich in meinem Skizzenbuch. Der Vorteil ist, ich kann es mit zur Arbeit nehmen und immer zeichnen, wenn ich das Bedürfnis danach habe. Zu Hause wird dann auch gerne auf Holz oder Leinwand gemalt. Bei Auftragsarbeiten werden unter anderem Lärmschutzwände, Fassaden oder Autos/Transporter gestaltet.

Viele deiner Bilder zeigen Tiermotive. Hast du ein besonderes Verhältnis zur Tierwelt?

Ich habe eine Katze und zwei Landschildkröten. Ich bin gerne in der Natur und beobachte das Geschehen. Tiere faszinieren mich und haben eine beruhigende Wirkung auf mich. Sie lenken mich von meinem Alltag ab. In meinen Bildern sprechen die Tiere für mich.

Triffst du deine Motive Face-to-Face? Bei der Kuh zum Beispiel hat man den Eindruck!

Ich habe über ein Jahr lang behinderte Menschen gezeichnet. Diese habe ich Face-to-Face abgemalt. Bei der Kuh war ich nicht direkt vor Ort. Wenn ich mehr Zeit für Kunst hätte, würde ich sicherlich näher bei meinen Motiven sein. Häufig entstehen meine Werke sehr spontan. Ich sehe etwas und zeichne.

Welches Tier ist unmöglich zu malen?

Ich denke, ich könnte jedes Tier darstellen.

Woher nimmst du die Inspiration für deine Kunst?

Die Inspiration nehme ich aus meiner Arbeit mit behinderten Menschen, der Tierwelt und der Natur, meiner Gefühlswelt sowie meinen Gedanken. Mich faszinieren Künstler, die etwas Neues schaffen. Beeindruckend finde ich HR Giger, Nychos und Gottfried Helnwein. Ich mag das Extreme, das Außergewöhnliche und das Schockierende.

Was brauchst du unbedingt, um kreativ tätig zu sein?

Am besten gute Musik, Ruhe und viel Zeit.

Verfolgst du ein Ziel mit deiner künstlerischen Arbeit?

Ich versuche mich dadurch zu entspannen und vom Alltag abzuschalten. Ich möchte Leute mit meinen Bildern begeistern.

Wie wichtig ist dir die Reaktion der Menschen auf deine Kunst?

Natürlich sehr wichtig. Eine schlechte Reaktion ist besser als gar keine.

Wie viel Zeit verbringst du mit deiner Kunst?

So viel wie es die Zeit zulässt. Am liebsten jeden Tag und überall. Durch meinen Job und das Studium bin ich stark eingeschränkt.

Hast du künstlerische Vorbilder – oder andere Vorbilder?

Ich habe gerne die Biografie von HR Giger gelesen. Ansonsten verfolge ich Nychos Werke sehr interessiert. Ich kann in jedem Künstler für mich etwas gewinnen.

Welche Kunst hängt/steht bei dir zu Hause?

Zu Hause hängen ausschließlich Sachen von mir. Was nicht heißt, dass ich andere Künstler schlecht finde oder mir nichts von ihnen aufhängen würde. Ich habe leider nur begrenzt Platz in meiner 42-Quadratmeter-Wohnung, die ich mir mit meiner Verlobten teile. Wenn ich mehr Stauraum hätte, würde ich mir gerne andere Künstler an die Wand hängen.

Was ist die schönste oder überraschendste Erkenntnis, die du als Künstler gewonnen hast?

Die schönste Erkenntnis ist, etwas zu schaffen, was man selbst schön findet. Und dass man es schafft, darüber hinaus andere Leute zu begeistern. Eine tolle Erfahrung war es, behinderte und nichtbehinderte Jugendliche zusammenzuführen und gemeinsam Graffiti zu sprühen. Es sind auch noch weitere Projekte in Planung.

Was machst du, wenn du keine Kunst machst?

Ich arbeite an einer Förderschule mit dem Schwerpunkt geistige Entwicklung und betreue ein Kind mit frühkindlichem Autismus. Parallel studiere ich in Nijmegen (NL) Sozialpädagogik im Rahmen eines Teilzeitstudiums. Meine Tage sind sehr voll und ich genieße meine freie Zeit. Ich verbringe sie am liebsten mit meiner Verlobten, meiner Familie, meinen Freunden und gutem Essen. Ich besuche gerne Konzerte, höre viel Musik und interessiere mich sehr vielseitig für allerlei Themen. Lange habe ich als Schlagzeuger in Metal- und Punkbands gespielt. Leider habe ich dafür momentan zu wenig Zeit.

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