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Pia Danner

Künstlerin aus Hannover, Deutschland

Hinter Pia Danners künstlerischer Planlosigkeit steht eine Absicht. In ihrer Kunst setzt sie alles daran, den Kopf auszuschalten, um sich selbst zu überraschen. „Das ist manchmal eine große Herausforderung“, sagt Danner.

 
„Ich versuche vor allem, keinen Plan zu haben.“

Impressionen

 

Alle Fotografien von Marcus Windus, www.marcus-windus.de

Interview

Die Kunst und du – wie seid ihr euch begegnet?

Ich kann mich an keinen besonderen Moment erinnern, aber es gab schon immer eine starke Anziehungskraft. Mein Kunstlehrer in der Oberstufe hat auf jeden Fall dazu beigetragen.

Welches sind die wichtigsten Themen deiner Arbeiten?

Freiheit spielt wohl die größte Rolle für mich. Andere Themen, die mich beschäftigen, sind zum Beispiel die Beziehungen zwischen einzelnen Teilen und dem großen Ganzen, gestalterisch als auch gesellschaftlich gesehen. Wo genau verläuft da eine Grenze, wie stellt sie sich dar …

Welche Inspirationen nimmst du mit in deine Malerei? Woher stammen sie zum Beispiel?

Oft motivieren mich andere Künstler, deren Bilder mir gefallen, sofort loszulegen, aber dann bin ich meistens enttäuscht, weil ich merke, dass nicht authentisch war, was dabei rausgekommen ist. Ich brauche etwas Abstand, um meine eigenen Dinge zu entwickeln. Manchmal merke ich auch erst danach, was mich inspiriert hat und was mich beschäftigt. Die Leinwand ist dann der Spiegel, der mir zeigt, was ich gerade verarbeite. Und manchmal sind es ganz profane Dinge oder Situationen aus dem Alltag, die mich inspirieren.

Einige deiner Bilder enthalten gebrauchte, teils verwitterte Plakate. Wo findest du die? Und wie kriegt man sie von der Wand ab?

Eigentlich überall in unserem Stadtteil. Da hier viele Veranstaltungen sind, gibt es auch genug alte Plakate. Am liebsten nehme ich die, bei denen die Farbe schon verblichen ist und anfängt, abzublättern. Meistens kann man sie einfach abziehen. Meinen Kindern ist das oft peinlich, wenn ich stehenbleibe, weil ich eine tolle Farbe oder ein besonderes Muster entdecke. Als ich eine Phase hatte, in der ich große Collagen aus diesen alten Schnipseln gemacht habe, bin ich auch mal mit einem Einkaufswagen losgezogen.

Wo malst du? Wie hast du dich dort eingerichtet?

Zurzeit male ich zu Hause, das ist aber schon etwas aufwendig. Ich bearbeite meistens viele Bilder gleichzeitig und ich bin dabei sehr unordentlich und chaotisch. Da muss ich mich schon zusammenreißen, alles ordentlich wieder wegzuräumen und nicht die Wände oder Möbel zu treffen. Der Platz wird leider immer knapper, da meine Bilder immer größer werden.

Wie gehst du vor, wenn du dich an ein neues Bild machst?

Ich versuche vor allem, keinen Plan zu haben. Das ist für mich das Schwierigste, denn gleichzeitig wünscht sich ein Teil von mir ja schon ein bestimmtes Ergebnis. Ich nenne das „mein Ego“ und versuche es schnell wegzuschicken, damit es mir nicht dazwischenfunkt. Dann brauche ich noch laute Musik und vielleicht etwas Neues, Materialien oder Farben, die ich noch nicht benutzt habe.

Wann ist ein Bild untrügerisch fertig?

Wenn ich es ansehe und keine Lust mehr habe, etwas hinzuzufügen.

Was macht dir am meisten Freude am Malen?

Manchmal komme ich in so einen Flow, in dem ich ganz schnell viele Bilder gleichzeitig bearbeite und nicht nachdenke, sondern einfach nur handle. Das ist ein toller Zustand, und wenn ich danach auf all die Bilder sehe, bin ich ganz verwundert und glücklich.

Und was nervt manchmal?

Wenn ich eine Phase habe, in der nichts zu gelingen scheint, oder mir nicht mehr gefällt, was ich mache, oder ich mich selber langweile. Dann muss ich auf eine neue Phase warten, aber ich kann sie nicht bewusst einleiten, sondern sie passiert einfach. Und das dauert mir manchmal zu lange.

Gibt es etwas, das du in den Betrachtern deiner Bilder bewegen willst?

Nein, eigentlich nicht. Meine Bilder sind, während sie entstehen, nur für mich. Danach ändert sich das und sie entfernen sich von mir. Was dann zwischen dem Bild und dem Betrachter passiert, hat mit mir wenig zu tun. Sie sind eher ein Mittel, das dem Betrachter zeigt, womit er sich gerade beschäftigt. Das allerdings finde ich schon spannend.

Was darf man über deine Bilder nicht sagen?

Ich glaube, Sätze, die mit: „Warum hast du nicht..“ oder „Ich an deiner Stelle würde …“ beginnen, kann ich nicht so gut hören. Wenn ich sehr empfindlich bin, dann finde ich auch „schöne Farben“ blöd, weil es so viel anderes wegfallen lässt.

Über welche Reaktion auf deine Arbeiten würdest du dich sehr freuen?

Einmal hat jemand mir erzählt, dass schon geklärt wurde, wer das Bild später mal erben darf. Das fand ich schon lustig und ich hab mich wirklich gefreut!

Kannst du fertige Bilder gut hergeben?

Auch wenn ich meine Bilder mag und es mir manchmal schwerfällt, ist das Weggeben doch irgendwie der letzte Schritt und deswegen verabschiede ich mich auch gerne, denn dann kann was Neues beginnen. Um ganz ehrlich zu sein, manchmal gebe ich ihnen einen Kuss oder einen kleinen Auftrag mit ins neue Leben. Einige Lieblinge müssen zwar bei mir bleiben, aber ich merke, je mehr Bilder ich habe, umso leichter fällt mir das Weggeben.

Was machst du, wenn du nicht malst?

Ich arbeite halbtags an einer Hochschule im Bereich Architektur und dann noch Kinder, Haus, Hund - damit bin ich schon ziemlich ausgelastet. Aber wenn ich Zeit habe, bin ich gerne draußen und gehe joggen oder zu Fuß Erledigungen machen und dabei Freunde auf einen Kaffee treffen. Musik ist mir auch wichtig, ich höre viel und gehe gerne auf Konzerte. Zurzeit lerne ich etwas Niederländisch und versuche gerade meinen ersten Pullover fertig zu stricken, er ist leider sehr teuer geworden und auch nicht schön, aber ich habe gewettet, dass ich ihn an Silvester anziehen kann, da muss ich mich jetzt ranhalten.

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