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Be part of the art

Dagmar Müller

Künstlerin aus Berlin

Dagmar Müller liebt die Geschichten, die Berliner Denkmäler ihr erzählen. Sie geht mit der Kamera durch die Stadt und lässt sich inspirieren – um im Atelier mit kräftigen Acryltönen ihre Kunst zu erschaffen. Die fast fertigen Bilder bekommen schließlich noch ein atmosphärisches Finish.

 
„Kunst ist Fantasie und Wissen.“

Impressionen

 

Alle Fotografien von Denis van Deesen, www.denisevandeesen.com

Interview

Was ist Kunst?

Kunst ist Fantasie und Wissen.

Wie hast du zur Kunst gefunden?

Mein Großvater war als Bühnenbildner und Dekorationsmaler in einem Theater tätig. Seine Aufgabe war, Bühnenbilder zu entwerfen und in zeichnerischer, malerischer und plastischer Weise umzusetzen. Für mich als Kind war das eine Märchenwelt mit vielen Farben und Materialien. Ich kann mich gut erinnern, dass da einmal in der Ecke Behälter mit Farben standen. Ich konnte nicht widerstehen und bin mit meinen Händen rein in die Töpfe. Da gab es erst natürlich Ärger, aber später war das immer lustiger Gesprächsstoff. Vielleicht war das gerade der erste Weg zur Kunst.

Wie hat sich deine Kunst seitdem entwickelt?

Ich habe nicht nur gemalt, sondern auch viel gezeichnet. Bleistift und Block waren überall meine Begleiter. Als Studentin saß ich oft auf der Karlsbrücke und zeichnete das Prager Panorama. Der Platz war auch nur ein paar Minuten mit der Straßenbahn entfernt vom College für Bildende Künste, wo ich während des Studiums im Malkurs mein Vorbild, den Dozenten, Maler und Grafiker Josef Mzyk kennengelernt habe. Den Einfluss meines Lehrers Mzyk auf meine Malweise transformierte ich erst zu meinem eigenen Stil, der sich dann wieder weiterentwickelt hat. Er hat immer alles Kreative bei mir unterstützt und gefördert, genauso wie meine Familie. Im Übrigen begegnen einem im Leben immer wieder Leute, die einen prägen und ohne die es nicht hätte weitergehen können.

Was macht deine Kunst besonders?

Ich denke die Maltechnik. Die fertigen Motive überziehe ich mit einem feinen Gespinst aus Farbtropfen und verknüpfe meine Bilder so, wie bei dem Prinzip des Drip Painting des großen abstrakten Expressionisten Jackson Pollock.

Hast du Vorbilder?

Ja natürlich, seit der Kindheit hatte ich immer ein Vorbild. Erst war das mein Opa, in meinen Augen ein großer Künstler, der mir als Kind ermöglicht hat, die Farben zu riechen und anzufassen. Später waren das auch Menschen, die mich kurzfristig beeinflusst haben, aber die sind gekommen und wieder gegangen, ohne dass ich mir die Namen gemerkt habe. So ging es immer weiter bis zu meinem Kunstlehrer Josef Mzyk. Natürlich habe ich mich auch beeinflussen lassen von großen Künstlern unterschiedlicher kunstgeschichtlicher Richtungen. Zum Beispiel bin ich ein Fan der Jugendstil-Epoche. Ich liebe die Werke des großen österreichischen Künstlers Gustav Klimt und des tschechischen Malers und Grafikers Alfons Mucha. Sehr oft, wenn ich in Prag bin, besuche ich das Mucha-Museum in dem Barockbau des Kaunitz-Palais. Bei meinen Gemälden könnte man aber mehr den Einfluss des Impressionismus spüren. Der Boulevard Montmartre von Camille Pissarro, der seine Bilder aus dem Hotelzimmer gemalt hat, so wie sich das Leben draußen auf der Straße abgespielt hat. Das möchte ich auch, einfach Berlin so zeigen, wie ich es sehe, bunt und lebensfreundlich.

Was inspiriert dich?

Sehr gerne laufe ich durch die Stadt und fotografiere. Ich fotografiere alles, was mich in dem Moment anspricht. Die Fotos übertrage ich auf den Computer und lasse mich inspirieren. Dann arbeite ich ein Konzept aus. Natürlich male ich auch ganz spontan, wenn ich einfach Lust auf Farbe habe. Ich kann auch die ganze Nacht malen, bis das Bild fertig ist.

Viele deiner Motive sind bekannte Gebäude in Berlin. Was fasziniert dich an diesen Orten?

Die Geschichten, die sie erzählen. Berliner Denkmäler wie das Brandenburger Tor, die Gedächtniskirche, der Funkturm und Fernsehturm am Alexanderplatz oder das historische Reichstagsgebäude. Ich bin ein Großstadtkind, in Prag aufgewachsen, und Metropolen, insbesondere Berlin, liebe ich. Die Stadt ist architektonisch vielseitig. Die moderne Architektur, das Sony Center am Potsdamer Platz ist immer wieder Thema für meine Bilder. Ich möchte auch die Verbindung von Sport und City zeigen, wie Skateboardfahrer oder den Berliner Marathon mit einem Wahrzeichen der Stadt im Hintergrund.

Aufgefallen ist mir auch die Präsenz von kräftigem Blau und Orange in deinen Berliner Bildern. Hast du Lieblingsfarben?

Ich male bewusst gern in Orange-Rot oder kühlen Blau-Grün-Tönen und verzichte sehr oft auf Schwarz. Die Farben setze ich fleckig direkt aus der Tube nebeneinander und mit dem Pinsel male ich weiter. Die Farben sollten sich erst aus einiger Entfernung im Auge des Betrachters vermischen und wirken.

Bitte beschreibe mal einen typischen Arbeitsprozess.

Erst grundiere ich mehrfach meine Leinwand. Das ist wichtig für die Farbwirkung, weil ich mit der Grundierung dem Bild den ersten Grund-Farbton gebe. Überwiegend arbeite ich mit Acrylfarben. Die trage ich mit Spachtel oder direkt aus der Tube auf die Leinwand auf. Mal verfeinere ich diese mit Farbpigment und male mit Pinsel weiter, oder auch nur mit bloßen Händen. So entsteht der von mir gewünschte Farbverlauf, eine Maltechnik, die man Alla-prima-Malerei nennt. Ich verzichte auf Untermalung sowie auf Lasuren. Meine feste Vorstellung von der Endfassung des Bildes ist sehr wichtig, weil die Farbe im letztgültigen Farbton an die richtige Stelle gesetzt wird und später nicht mehr korrigiert werden kann. Zum Schluss trage ich über das fertig gemalte Bild weiße oder andersfarbige Krakelee-Risse auf mit der Absicht, spannende Atmosphäre reinzubringen.

Wann ist ein Bild fertig?

Ein Bild ist fertig, nachdem ich es signiert habe.

Hast du einen künstlerischen Traum?

Ja natürlich, ich habe eine sehr ausgeprägte Fantasie, was Wünsche und Träume betrifft. Ich setze mir große Ziele, die vielleicht auf den ersten Blick unrealistisch wirken, aber wenn ich dann einen Teil davon erreiche, bin ich glücklich und setze mir wieder neue und neue Ziele. Ich träume davon, dass die Leute meine Bilder lieben und sie irgendwann nicht nur in Privatsammlungen, sondern auch in Museen und staatlichen Galerien hängen.

Sprichst du gern mit Menschen über deine Kunst?

Ja, sogar sehr gerne. Es macht mir richtig Spaß, über meine Ideen, Konzepte und Maltechnik zu sprechen.

Wie reagieren die Menschen auf deine Kunst?

Meiner Meinung nach positiv. Bei einem „Tag des offenen Ateliers“ hatte ich Besuch von einer Frau, die im Rollstuhl saß. Sie war extra gekommen, um meine Bilder zu sehen, weil sie die im Internet entdeckt hatte. Dann sagte sie ganz trocken: „Das sieht ganz anders aus.“ Ich habe mich zunächst erschrocken, aber dann hat sie weitergeredet: „Die Farben sind viel schöner und strahlender als auf dem Bildschirm.“ Und solche Momente machen mich sehr glücklich.

Welches war der schönste Moment, den du bisher mit deiner Kunst erlebt hast?

Die erste Studenten-Gruppenausstellung in Prag. Das Gefühl war großartig und ich werde es nie vergessen. Ich war sehr nervös, aber glücklich. Noch immer bin ich vor jeder Vernissage aufgeregt, denn es ist immer etwas Besonderes.

Was machst du, wenn du keine Kunst machst?

Ich bin ein Mensch, der Abenteuer liebt. Ich brauche immer eine neue Herausforderung. So bin ich dazu gekommen, in den österreichischen Wildalpen zu zelten und River-Rafting zu wagen. Der Fluss Salza hatte 4 Grad und natürlich habe ich ungewollt gebadet, denn die Strömung war zu heftig. Ich brauche irgendwie immer einen Nervenkitzel. So habe ich vor drei Jahren den Motorradführerschein gemacht. Motorrad fahren bedeutet für mich Freiheit. Den Wind zu spüren, klaren Kopf zu bekommen, und dann kann ich mich ganz entspannt auf meine Malerei konzentrieren.

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