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Martina Goldbeck

Malerin aus Berlin, Deutschland

Martina Goldbeck möchte den Betrachter „verführen, verzaubern, ein ähnliches Gefühl kreieren wie in einem Kinofilm“. Die Buddhistin und gelernte Plakatmalerin weiß, dass materielles Glück nicht von Dauer ist. In ihrer Malerei beschäftigt sie sich bewusst mit dieser Illusion des Glücks, „nicht in dem ich sie negiere“, sagt sie, „sondern indem ich sie feiere.“

 
„Alles ist vergänglich und sollte deshalb gefeiert werden“

Impressionen

 

Alle Fotografien von Denis van Deesen, www.denisevandeesen.com

Interview

Welchen Berufswunsch hattest du als Kind?

Mein Großvater war Kirchenmaler, mein Vater Pianist und Kirchenmusiker. Es war schon im Kleinkindalter klar, dass ich Malerin werden will, es gab keinen anderen Berufswunsch, niemals. Ich malte als Kind ständig, immer und überall, und verkaufte meine ersten Werke in der Grundschule. Ich konnte mit 6 Jahren realistisch malen.

Welchen Berufswunsch hattest du als Kind?

Mein Großvater war Kirchenmaler, mein Vater Pianist und Kirchenmusiker. Es war schon im Kleinkindalter klar, dass ich Malerin werden will, es gab keinen anderen Berufswunsch, niemals. Ich malte als Kind ständig, immer und überall, und verkaufte meine ersten Werke in der Grundschule. Ich konnte mit 6 Jahren realistisch malen.

Was macht deine Kunst besonders?

Mein Hauptinteresse ist: Ich verbinde spirituelle Inhalte mit der Malerei, und dabei würde ich mich niemals als esoterische Malerin bezeichnen. Ich male in einem Stil, der eine Mischung ist aus Kinomalerei und Pop. Ich möchte den Betrachter verführen, verzaubern, ein ähnliches Gefühl kreieren wie in einem Kinofilm, sodass der Betrachter gebannt wird. Gleichzeitig wird der Betrachter auch wiederum vorgeführt, ich male NICHT foto-realistisch. Auch wenn es auf den ersten Blick so erscheint. Kinomalerei fokussiert einen zentralen Zoom, und es gibt auch unscharfe Bereiche, in denen sich der Betrachter dann verliert.

Auf deiner Website schreibst du: „In meiner Malerei drücke ich die Illusionshaftigkeit der materiellen Glückssuche des Menschen aus.“ Bitte präzisiere mal, wie du das meinst.

Die Hauptfrage des Menschen ist, wo ist das Glück zu finden? Das „schnelle Glück“ findet man in der materiellen Welt, das Vergnügen, sinnliche Genüsse. All dieses Glück ist nicht von Dauer, weil es vergänglich ist. In meiner Malerei beschäftige ich mich bewusst mit dieser Illusion, aber nicht, indem ich sie negiere, sondern: feiere. Materie und Oberfläche als Ausdruck für die Freude des Geistes. Es geht in meiner Arbeit eben NICHT um die Idee, das Leben sei ein Jammertal. Alles ist vergänglich und sollte deshalb gefeiert werden.

Möchtest du mit deiner Malerei ein bestimmtes Ziel erreichen?

In meiner Familie bildeten Spiritualität und Kunst keinen Gegensatz, sondern eine Einheit. Ich bin Buddhist und die buddhistische Kunst hat mich sehr inspiriert. Es geht in Buddha-Abbildungen (Malerei und Skulptur) darum, perfekte Eindrücke in den Geist des Betrachters zu setzen. Außerdem wird Materie nicht wie im Christentum moralisch wertlos bewertet, sondern ist lediglich ein Ausdruck der universellen Schöpferenergie. Mein Ziel ist es, die Symbiose von illusionshaften materiellen Oberflächen und perfekten Kompositionen zu erreichen.

Du bietest hier auf ARTvergnuegen Bilder aus den letzten sechs Jahren mit sehr unterschiedlichen Motiven an. Die neuesten Motive darunter sind die Serie „Himmel über Berlin“, eindrucksstarke Blicke von erhöhter Position herab auf die Stadt, allesamt mit grandiosem Wolkenspiel. Bitte erzähle uns, wie und warum diese Bilder entstanden sind.

In der gesamten Serie „Desire“ beschäftigte ich mich vorrangig mit sinnlichen Oberflächen aller Art: Haut, Badeschaum, Kleidung, Stoffe, Metall usw. Das Motiv war eher nur ein „Vorwand“, mein Hauptinteresse galt dem Material. In der Serie „Cosmische Mythen“ und „Synchronicity“ zeichnete ich eine Art Gegenwelt, schwerelos, dem Material enthoben, ohne Oben und Unten, eine Art „spirituelle Fantasy-Welt“, alles ist miteinander verbunden, durch die Linien, ohne Schatten und Licht.

Mein Leiden war in dieser Zeit, dass ich beide Felder zusammenbauen wollte, und dies beschäftigte mich bis 2012. Ich fand aber keine Lösung und begab mich durch einen glücklichen Zufall von Anfang 2012 bis Ende 2013 auf buddhistische Reisen, mit tibetischen Lamas.

Ich meditierte, betrieb viel Sport, und bewegte mich viel in der Natur. Die Himmelbilder bzw. die Fotos entstanden in meinem Fitness-Studio mit fantastischem Ausblick. Wolken und Landschaften begannen mich zu interessieren, und das Fitness-Studio bot mir an, die gesamte Serie auch gleich dort auszustellen, das war Anfang 2016. Wolken sind in buddhistischen Bildern und auch in der Lehre ein sehr großes Thema, weil der Aggregatzustand des Wassers gerne mit den unterschiedlichen geistigen Aktivitäten verglichen wird. Die Wolken repräsentieren eine sich ständig verändernde Scheinwelt, so wie die molekulare Welt generell vom buddhistischen Auge her gesehen wird. Wolken sind eine Analogie zur materiellen Welt auf der Erde, in ihrer ständigen Veränderung.

In diesen Bildern verwendest du wenige Farben, die du klar und kräftig zur Geltung kommen lässt. Die Bilder wirken dadurch plakativ, ein Effekt, der in deiner Kunst häufig zu finden ist. Was schätzt du daran?

Der plakative Effekt ist ein Ergebnis meiner Ausbildung zur Plakatmalerin, und es ist auch bewusst so gewollt, denn dahinter steckt die Idee des Fakes der Realität. Malerei kann durch Technik, bestimmte Farbwahl und minimale Farbsättigungserhöhung sinnliche Reize sehr verstärken. Das vegetative Nervensystem wird dadurch sehr stimuliert. Das rauschhafte Erleben beim Betrachter soll wie bei einem Kinoplakat erzeugt werden. Im Buddhismus bezeichnet man die Realität als traumartig, filmisch. Das Plakative soll diesen Eindruck überhöhen.

Was begeistert dich?

Mich begeistert Kunst, die man nicht sofort versteht. Und jede Form von Intelligenz, und absurder Humor und Comedy. Meine Lieblingskünstler sind: James Rosenquist, Gerhard Richter, Bill Viola, Félix Vallotton, Mel Ramos und tibetische Thangkas von Rangjung Dawa.

Hast du Lieblingsthemen?

Ja, alles Irdische, das pralle Leben in der Materie, als Ausdruck für die Freude im Geist. Ich befasse mich in der Malerei gerne bewusst mit Klischees – schöne Frauen, tolle Kleider, schnelle Autos, bezaubernde Landschaften, unter Sinnlichkeit könnte man das alles zusammenfassen.

Wo malst du?

Ich habe ein vom Senat gefördertes Atelier in einer alten Schule in Berlin, es sind 50 qm in einem alten Gründerzeitbau, ein altes Klassenzimmer.

Wie schaffst du dir deine Umgebung, um gut malen zu können?

Ich brauche keine Einstimmung, allein das Verweilen im Atelier bringt mich runter, und ich versinke in der Arbeit, ich höre keine Musik und auch kein Radio.

Du bist 1987 nach Berlin gezogen, zu einer Zeit, als Berlin noch geteilt, cool und dreckig war. Magst du uns eine kurze persönliche Anekdote aus der Zeit erzählen? Wie war es, als Dortmunderin dort anzukommen?

Ich lebte, bevor ich nach Berlin kam, erst in Hamburg und arbeitete als Auftragsmalerin für internationale Firmen. Ein Freund, natürlich Punk, nahm mich in Berlin auf, und meine erste Ausgeh-Nacht war der 30. April 1987, die Nacht, als die Ausschreitungen zum ersten Mai so große Ausmaße annahmen, dass die Polizei nicht einschritt. Ganz Kreuzberg brannte, Bolle brannte ab, und ich wohnte 50 Meter neben Bolle, Skalitzer Straße, Vorderhaus, 1. Stock, jedes Mal, wenn die U-Bahn vorbeifuhr, wackelten die Tassen im Schrank. Und ich war in dieser Nacht im kurzen sexy Schwarzen mit Lackschuhen unterwegs, mein Kleidungsstil aus Hamburg. Das war mein Einstieg ins Berliner Leben.

Welches war dein schönstes Erlebnis mit deiner Kunst?

Ich stand in einer Ausstellung in München vor einer buddhistischen Statue, und ich konnte Stunden nicht weggehen, sie zog mich so in ihren Bann, sie war einfach perfekt.

Was machst du, wenn du nicht malst oder zeichnest?

Ich lese viel über Quantenphysik, über die Wissenschaft von der Entstehung und dem Vergehen von Materie. Und ich forsche viel im Bereich Spiritualität – eine Mischung aus vergleichenden Forschungen – Wissenschaft, Religion, Spiritualität. Ich bin Buddhist und meditiere.

Gibt es ein künstlerisches Projekt, das du gern in Zukunft einmal umsetzen möchtest?

Sowohl die Desire-Serie als auch die Synchronicity-Serie als auch die Mandalas und die Wolken waren Vorbereitung für das neue Thema, das ich derzeit verfolge, und was ich jetzt, 2017, produzieren werde – Schönheit und Perfektion: Perfekte symmetrische Kompositionen, mit perfekten sinnlichen Oberflächen, schöne Frauen, mit überirdisch schönen Gewändern, umrahmt und umgeben von extrem schönen und stilvollen Landschaften und Räumen. Bilder, die den Betrachter in einen Bann ziehen, aus dem der Betrachter kaum wieder entgleiten mag.

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